Gutes Klima? ADFC-Fahrradklima-Test 2018

Und wie ist es bei euch so, das Klima? Das zum Fahrradfahren, meine ich. Das möchte nämlich der ADFC wieder von allen E-Bikern, Pedelec-Fahrern und „klassischen“ Radfahrern wissen. Am 01. September startet die Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test 2018. Was dahinter steckt und was der Test nützt.  

Ich habe schon an verschiedenen Orten gelebt, zum Beispiel in Münster. Dort war ich vor allem mit dem Rad unterwegs (da waren E-Bikes und Pedelecs noch nicht so auf dem Vormarsch).  Im Großen und Ganzen bin ich immer sicher ans Ziel gekommen – die treue Leeze, mit der ich über den Prinzipalmarkt geholpert bin, habe ich übrigens immer noch :-). Im Gedächtnis geblieben sind mir die Radtrauben am Bahnhof und die Radstation dort. Fahren entlang der Promenade (eine Art Ring um den Altstadtkern): Wunderbar. Da waren aber auch die manchmal recht schmalen und oft zugestellten Radwege. Bei einigen Verkehrsführungen für Radfahrer in der Stadt wurde mir damals zwischen Bussen, Autos und LKW manchmal etwas flau.

Schon betagt und ohne E-Antrieb, aber immer noch bei mir: Meine Leeze hat mich treu durch Münster getragen. Foto: E-Bike on Tour

Fühlen Radfahrer sich wohl?

Diese und andere Themen aus dem Radfahrer-Alltag tauchen auch in der Umfrage auf: Um den Stellenwert des Radfahrens, zum Beispiel (Macht Radfahren Spaß?). Andere Fragen drehen sich um Sicherheit und Komfort (Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern?.  Kurzum: Fühlen Radfahrer sich wohl? Sind sie auf ihren Wegen sicher? In diesem Jahr kommt erstmals das Thema Familienfreundlichkeit hinzu.   Der ADFC:

Das Thema Familienfreundlichkeit haben wir deshalb gewählt, weil Fahrradinfrastruktur nur dann gut ist, wenn sie für alle Generationen – insbesondere auch für Kinder und Senioren taugt. (Unsere internationalen Kollegen sagen: Gute Fahrradinfrastruktur ist „AAA“ – all ages and abilities.) Nicht nur für kampferprobte Routineradler im mittleren Alter.

Auch ein viel diskutiertes Thema, die Infrastruktur, wird abgefragt. Das betrifft zum Beispiel Radwege und ihre Anlegung oder Hindernisse.

Online abstimmen 

Zwischen dem 01. September und dem 30. November kann online unter www.fahrradklima-test.de abgestimmt werden. 2016 haben sich laut ADFC mehr als 120.000 Menschen beteiligt und das Radklima in in 539 Städten und Gemeinden bewertet. Das will der Verband in diesem Jahr nach eigener Aussage noch toppen. Teilnehmen kann jeder – egal welches Alter, ob Jobpendler, ob Viel- oder Gelegenheitsfahrer.

Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach sechs Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben.

Bringt das was?

Und dann? Bleibt noch die Frage, was am Ende mit den Ergebnissen passiert. Das sagt der ADFC.

Die Ergebnisse stehen allen Interessierten zur Verfügung – und werden von Städten und von ADFC-Gruppen zur Optimierung des Angebots für Radfahrende genutzt. In vielen Städten gibt es regionale Auswertungsveranstaltungen, in denen die Ergebnisse noch einmal im Detail besprochen werden. Ob es Verbesserungen gibt, hängt natürlich stark von der Bereitschaft der Kommune ab, tatsächlich etwas für den Radverkehr zu tun.  Der ADFC-Fahrradklima-Test liefert als „Kundenbarometer“ dafür eine wichtige Grundlage.

Und was ist mit E-Bikes und Pedelecs?

Einen kleinen blinden Fleck hat die Umfrage aber doch: Bedürfnisse und Blickwinkel von E-Bikern oder Pedelec-Fahrern werden laut ADFC nicht gesondert abgefragt. Das sei „eher ein Schwerpunkt (der) radtouristischen Befragung, der ADFC-Radreiseanalyse“.  Natürlich sind viele Punkte allgemein für alle gültig. Einiges, zum Beispiel das Vorhandensein von Ladestationen, taucht im Fahrradklima-Test aber (noch) nicht auf. Hinzu kommt, dass es sich mit E-Antrieb anders fährt (und bremst), man legt häufig andere (weitere) Strecken zurück. Man nimmt also anders als mit einem klassischen Rad am Verkehr teil. Diese Aspekte sind für die Zukunft nicht ganz unwichtig.

Quelle Aufmacherfoto: ADFC/Gerhard Westrich

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